Die Textilwerkstatt am Elisabethenstift: Ein Blick zurück auf 133 Jahre Tradition
Die Textilwerkstatt am Elisabethenstift in Darmstadt blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1891 reicht. Ursprünglich als Paramentenwerkstatt gegründet, hat sich dieser Fachbereich über die Jahrzehnte hinweg als eine wertvolle Institution etabliert. Doch die letzten Jahre waren von Herausforderungen und einem notwendigen Umbruch geprägt.
Ein neuer Anfang
Im Jahr 2003 wurde die Textilwerkstatt im Rahmen von Umstrukturierungen im Elisabethenstift ausgegliedert. Unter der Leitung von Prof. Ferdinand Barth entstand die „Initiative Paramentik“, die zur Gründung der gemeinnützigen GmbH Paramente-Textilkunst führte. Diese neue Gesellschaftsform trat am 1. April 2004 in Kraft und brachte fünf Gesellschafter zusammen: die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, das Elisabethenstift Darmstadt, das Ev. Dekanat Darmstadt Stadt, die Ev. Stiftskirchengemeinde Darmstadt und den Förderverein für Paramentik e.V.
Der Umzug und seine Herausforderungen
Die Textilwerkstatt fand ihre neue Heimat im Soutterain des Pfarr- und Gemeindehauses der damaligen Stiftskirchengemeinde, heute Martin-Luther-Gemeinde. Dieser Umzug stellte einen signifikanten Umbruch dar. Die Werkstatt musste sich von großzügigen, hellen Räumlichkeiten mit einem umfassenden Angebot an Arbeitsplätzen trennen und sich in zwei bis drei kleinere Räume umorganisieren. Die Herausforderung bestand nicht nur darin, die Werkstatt unter diesen neuen Bedingungen weiterzuführen, sondern auch die umfangreiche Ausstattung und Materialien sinnvoll unterzubringen. Dank der Unterstützung von Herrn Pfarrer Stolze und der Stiftskirchengemeinde konnte die Färberei in einem ehemaligen Bad eingerichtet werden. Der Umbau der Räumlichkeiten bot Platz für verschiedene Arbeitsbereiche, wie Stick- und Webräume, sowie Lagerräume für Materialien.
Ausbildung und Integration
Von 2004 bis 2024 wurden in der Textilwerkstatt fünf Auszubildende zur Paramentikerin bzw. „Textilgestalterin im Handwerk“ mit einer Zusatzausbildung in Paramentik ausgebildet. Diese neue Ausbildungsordnung wurde staatlich anerkannt, was der Werkstatt neue Perspektiven eröffnete. Zudem hatten Praktikantinnen aus verschiedenen Ländern die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und zur Vielfalt der Werkstatt beizutragen.Die Fusion der Stiftskirchengemeinde mit der Martinsgemeinde 2008 ermöglichte zudem die Nutzung des zuvor ungenutzten Gemeindesaals als Präsentationsraum und Arbeitsstätte.
Ein bedauerliches Ende
Leider musste die Textilwerkstatt am 1. Oktober 2024, nach über 133 Jahren, ihre Tore schließen. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau konnte die finanziellen Mittel zur Unterstützung der geschätzten Arbeit nicht mehr bereitstellen. Dieses Ende markiert nicht nur das Ende einer Ära, sondern hinterlässt auch eine Lücke in der Kulturlandschaft, die über die regionalen Grenzen hinaus spürbar ist.
Fazit
Die Textilwerkstatt am Elisabethenstift war nicht nur ein Ort des Handwerks, sondern auch ein Raum für Kreativität, Ausbildung und interkulturellen Austausch. Ihre Geschichte ist ein bedeutendes Kapitel in der Tradition der Textilkunst und wird in der Erinnerung derjenigen weiterleben, die dort gearbeitet und gelernt haben.
Zweiteilige textile Wandgestaltung Im Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt
Der Entwurf greift das Motiv von Farbglasfenstern auf und setzt farbige Akzente in den Eingangsbereich. Die Farben leuchten nicht durch den Einfall von Licht, wie sonst bei Farbgläsern, sondern werden sie durch die handgefilzten Elemente der Collage zum Strahlen gebracht. Diese Wirkung entsteht durch den mehrfarbigen Aufbau der gekämmten Schurwolle, vor dem eigentlichen Filz- und Walkprozess und lässt die Farben zuzusagen von innen heraus leuchten. Das schwarze Trägermaterial bildet einen starken Kontrast zu der farbigen Collage und verstärkt die Farben, während die feinen Linien das Gesamtbild strukturieren.
Material: Reine Schurwolle, Reinleinen
Technik: Handfilztechnik, Collage/Applikation,Stickerei
Format 117 x 107 cm breit und 117 x 148 cm breit
Entwurf: Marie-Luise Frey
Umsetzung: Textilwerkstatt am Elisabethenstift gGmbH Darmstadt; Anke Bläß und Marie-Luise Frey
„Parament to go“ die Aktion läuft weiter…..
EKHN fördert Gemeinden mit einem Altartuch für unterwegs
Gottesdienst findet auch im Grünen statt, am Wasser, in Weinbergen, beim Pilgern, im Altenheim, auf Freizeiten, in der Kita oder in Schulen. Der „Tisch des Herrn“ kann ein großer Stein sein, ein Bistrotisch oder ein Baumstumpf. Mit dem Parament to go wird er im Handumdrehen festlich, fröhlich, kraftvoll, würdig. Alle Farben des Kirchenjahres sind im Parament to go enthalten. Die goldgelbe Grundfarbe leuchtet schon von Weitem, gut sichtbar auf einer Wiese oder einer Waldlichtung. Das Gelb steht für die Kraft, aus der wir leben, für Gott als Licht der Welt.
Format: 180 x 20 cm. Handgearbeitet aus 98% robusten Naturfasern (Ziegenhaar und Leinen) im Behälter mit Tragegurt.
Preis: 600 € zzgl. Versandkosten.
Kirchengemeinden der EKHN können über die regionale Baubetreuung 300 € Zuschuss beantragen.
EKHN fördert Gemeinden mit einem Altartuch für unterwegs
Gottesdienst findet auch im Grünen statt, am Wasser, in Weinbergen, beim Pilgern, im Altenheim, auf Freizeiten, in der Kita oder in Schulen. Der „Tisch des Herrn“ kann ein großer Stein sein, ein Bistrotisch oder ein Baumstumpf. Mit dem Parament to go wird er im Handumdrehen festlich, fröhlich, kraftvoll, würdig. Alle Farben des Kirchenjahres sind im Parament to go enthalten. Die goldgelbe Grundfarbe leuchtet schon von Weitem, gut sichtbar auf einer Wiese oder einer Waldlichtung. Das Gelb steht für die Kraft, aus der wir leben, für Gott als Licht der Welt.
Format: 180 x 20 cm. Handgearbeitet aus 98% robusten Naturfasern (Ziegenhaar und Leinen) im Behälter mit Tragegurt.
Preis (bis 31.12.2023): 600 € zzgl. Versandkosten.
Kirchengemeinden der EKHN können über die regionale Baubetreuung 300 € Zuschuss beantragen und 100 € zusätzlich gewinnen, wenn Sie bis zum 31.12.2023 einen Videoclip einsenden, der ihr Parament to go im gottesdienstlichen Einsatz zeigt. Die Clips sollten als MP4 formatiert und maximal 30 Sekunden lang sein.
Kontakt: info@textil-kunst-kirche.de
Videoclips bitte hier hochladen: https://ekhn.link/Paramente
Tag des offenen Denkmals 10. September 2023 11.00 – 15.00 Uhr
Ev. Martinskirche – Heinheimer Straße 41a – 64289 Darmstadt
https://www.martin-luther-gemeinde-darmstadt.de/Martinskirche
Kirchenführung Dr. Peter Engels um 11.30 Uhr
und Vorstellung der Original Riegel Antependien der Martin-Luther-Gemeinde –Präsentation des Buches: „Antependien von Ernst Riegel“ – Paramentik an der Mathildenhöhe in Darmstadt – Textilwerkstatt am Elisabethenstift.
Paramentik an der Mathildenhöhe Darmstadt Werkzeichnungen von Ernst Riegels Antependien
Folkers, Dörte / Frey-Jansen, Marie Luise
Antependien von Ernst Riegel – Paramentik an der Mathildenhöhe Darmstadt.
Erschienen im Justus von Liebig Verlag, Darmstadt. – Dort erhältlich für 20,00 € – incl. 7% MwSt. – zzgl. Versand
Lieferzeit: Sofort lieferbar
Ernst Riegel, Gold- und Silberschmied, Bildhauer, 1906 berufen an die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt, entwickelte von 1907 – 1935 über 200 Entwürfe für Antependien, die in enger Zusammenarbeit mit der Paramentenwerkstatt am Elisabethenstift in Darmstadt von Luise Kahl und Mitarbeiterinnen umgesetzt wurden.Folkers, Dörte / Frey-Jansen, Marie Luise
Paramentenausstellung in den Verwaltungsgebäuden der Diakonie Hessen in Frankfurt und Kassel
Paramentenausstellung der Textilwerkstatt am Elisabethenstift Darmstadt im Verwaltungsgebäude der Diakonie Hessen in Frankfurt und Kassel.
Diakonie Hessen Diakonisches Werk Hessen und Kurhessen-Waldeck e. V. Ederstr. 12, 60486 Frankfurt am Main, 069-4947-0 und Kölnische Str. 136, 34119 Kassel, 0561 1095-0
Evangelische Stadtkirche Schlüchtern
Vier Altarantependien in den liturgischen Farben Violett,
Weiß, Grün und Rot
Entwurf: Atelier Lönne und Neumann
Größe: 255 x 15 cm breit
Die Collage- oder Applikationstechnik ermöglicht es auf einem semi-transparenten textilen Grundgewebe eine teilweise plastische Oberfläche zu erzeugen. Die individuell angefertigten Handfilze und -stickereien ergeben getreu dem Entwurf einen malerischen Eindruck.
Es entsteht ein kontrastreicher Wechsel zwischen Transparenz und Dichte.
Fotos. Atelier Lönne+Neumann, Textilwerkstatt
Evangelische Kirche Erbes-Büdesheim
Vier Kanzelantependien
in den liturgischen Farbe Violett, Weiss, Rot und Grün
Entwurf: Marie-Luise Frey – Textilwerkstatt am Elisabethenstift in Kooperation mit Weberei Siebörger
Technik: Handgewebe/Doppelgewebe, Nähtechnik, Stickerei
Material: Reine Seide, Baumwolle, Reinleinen, Metallgarne
https://www.zentrum-verkuendigung.de/gottesdienstkultur/kunst-und-kirche/beispiele/
Evangelisches Dekanat Limburg an der Lahn
Dreiteilige Wandgestaltung bestehend aus zwei objekthaften textilen und einem malerischen Element in Kreuzform
Gesamtkonzeption, Entwurf:
Textilwerkstatt, Marie-Luise Frey-Jansen
und Johann P. Reuter
Gesamtformat: ca. 100 x 200 cm breit
Material: Reine Schurwolle, Holzplatten
Technik: Handfilztechnik, Collage, Malerei
https://ev-dekanat-lahn.de/ueber-uns/dienststelle-und-anfahrt/kunst-im-dekanat.html
Wiesbaden-Biebrich, Heilig-Geist-Kirche
Ein Altarantependium und drei Kanzelantependien in den liturgischen Farben violett, weiß und grün
Entwurf: Eberhard Münch
Größe: Altar 94 x 140 cm breit, Kanzel je 61 x 45 cm breit
Technik: Bild/Gobelinweberei, Handstickerei
Material: Reine Schurwollgarne- und zwirne, Reinleinengarne- und zwirne. Baumwollstickgarne.
Ausgestaltung der "Kapelle" im Heimathaus der Agaplesion gAG in Darmstadt.
Gesamtkonzeption: Marie-Luise Frey, Textilwerkstatt am Elisabethenstift, Darmstadt und Johann P. Reuter
Bildtafel Mitte: Ölfarben, Blatt- und Compositgold auf Holz – 150 × 150 cm.
Zwei klappbare Außenteile je ca. 150 × 70 cm – Vorder- und Rückseite: Handfilz auf Holzplatte aufgezogen.
Bildmaß offen = 150 × 300 cm.
Entwurf und Malerei: Johann P. Reuter Ausführung der Seitenteile in Handfilztechnik: Textilwerkstatt am Elisabethenstift gGmbH, Darmstadt
Altar: Massive geölte Eiche. 95 × 95 × 60 cm
Lesepult: Massive geölte Eiche. 125 × 50 × 50 cm
Entwurf Johann P. Reuter
Ausführung: Holzwerkstatt Röllecke, Guntersblum.
Wandgestaltung: Applikation einer umlaufenden Schrift.
(Entwurf: Marie-Luise Frey, Textilwerkstatt am Elisabethenstift.
Umsetzung: Fa. Marquardt, Darmstadt
https://www.hdv.agaplesion.de/wohnen-pflegen/pflegeeinrichtungen/agaplesion-heimathaus
Ev. Kirchbautag Köln – Ein Antependium für die Erlöserkirche
„Aurora“ – Ein Antependium in der liturgischen Farbe Violett
Das anläßlich des Ev. Kirchbautags für den Kirchenraum geschaffene „Aurora“- Parament am gläsernen Ambo verweist auf die Morgenröte und als farblich außergewöhnliches Adventsparament steht es für Erwartung und Hoffnung. Dieses Textil antwortet mit übereinander angeordneten, transparenten Stoffen, die mal opalen, mal opaken Charakter annehmen, auf die Eigenart der gläsernen Prinzipalstücke. So werden Glasaltar, Ambo und Glasfenster von Gabriele Wilpers zu Orten des Dialogs zwischen Materialien.
Claudia Breinl, Kulturbüro der EKD
und ein Antependium in der liturgischen Farbe Grün
Lieblingsstücke
Neue Wandgestaltung im Raum der Stille In Zusammenarbeit mit der Textilwerkstatt am Elisabethenstift unter der Leitung von Marie-Luise Frey- Jansen hat die Textil- und Gestaltungs-AG unserer Ev. Ausbildungsstätten für eine neue Wandgestaltung im Raum der Stille gesorgt.
„Paramentik im Fokus“
Vorstellung des
Ernst Riegel Projektes
Zum 200jährigen Jubiläum der Evangelischen Moller-Kirche in Schwanheim wurden neue Paramente entwickelt nach Entwürfen von Jürgen Drewer.
Vier Altar- und Kanzelantependien in den liturgischen Farben Violett, Weiss, Grün und Rot, sowie eine schwarzes Band aus crushed Velvet über dem weißen Kanzelantependium für Karfreitag …..
Arbeiten aus der Textilwerkstatt in der Stadtkirche Darmstadt
in Kooperation mit der Galerie Netuschil und der Stadtkirche Darmstadt
19. September bis 30. Oktober 2021 – Eröffnung: Sonntag, 19. September 10-13 Uhr
Gerd Winter: Ausgewählte Malerei und Kirchliche Textilien – Parallel: Stahlskulptur von Matthias Will
Tag des offenen Denkmals 12. September 2021
150 Jahre Ernst Riegel
In der Zeit von 1907 bis 1935 hat Professor Ernst Riegel für die Paramentenwerkstatt am Elisabethenstift in Darmstadt viele Entwürfe für Paramente entwickelt. Es entstand eine rege Zusammenarbeit zwischen der Werkstattleiterin, Luise Kahl und Riegel, welche die Entwürfe exzellent umsetzte. Die Paramente sind in Darmstädter Kirchengemeinden, neben Altargerät und Kreuzen, in vielen Kirchen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zu finden.
2020/2021
Andreas Kirche, Frankfurt-Eschersheim
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„aus: KiBa Aktuell 4/2020, Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (www.stiftung-kiba.de)“.