Zum 200jährigen Jubiläum der Evangelischen Moller-Kirche in Schwanheim wurden neue Paramente entwickelt nach Entwürfen von Jürgen Drewer.
Vier Altar- und Kanzelantependien in den liturgischen Farben Violett, Weiss, Grün und Rot, sowie eine schwarzes Band aus crushed Velvet über dem weißen Kanzelantependium für Karfreitag.Die Antependien nehmen gestalterisch die Mittelachse auf und führen konsequent die Blickachse weiter über den Altar zur Kanzel hinauf, wobei sie die historische Gestaltung, die in Gold eingearbeiteten Symbole, durch ein transparentes Gewebe, weiterhin sichtbar erscheinen lassen.Die Entwürfe wurden in der Kombination unterschiedlicher textiler und anderer Techniken und Materialien sehr virtuos umgesetzt.
Zum Beispiel die liturgische Farbe Grün, die für das Wachsen und Werden steht, ist in Handfilztechnik mit eingefilzten gefärbten Geweben, wie Etamine de laine und Siebleinen unterbrochen. Der Künstler zeigt einen symbolischen Lebensweg mit Kreuzungen und Brüchen, der durch Malerei in der Farbe Blau auf den Himmel und die Transzendenz Gottes hinweist – oder beim roten Antependium, welches an Pfingsten, zur Konfirmation und bei Kirchenfesten aufgedeckt wird, ist ein leuchtend rotes Seidengewebe mit Malerei und Goldstickerei in verschiedenen Stärken bearbeitet. Die plastischen, nach außen ausufernden Formen, wie loderndes Feuer, bringen das Antependium in scheinbare Bewegung.
Georg Moller (1784‑1852), hessischer Oberbaudirektor seit 1810, baut insgesamt u. A. 13 evangelische und 3 katholische Kirchen (z. B. St. Ludwigs -Kuppelkirche in Darmstadt) So genannte Mollersche Landkirchen sind als Antwort auf Barock und Rokoko in einem oft sparsamen und strengen klassizistischen Stil gestaltet.