Zum Beispiel die liturgische Farbe Grün, die für das Wachsen und Werden steht, ist in Handfilztechnik mit eingefilzten gefärbten Geweben, wie Etamine de laine und Siebleinen unterbrochen. Der Künstler zeigt einen symbolischen Lebensweg mit Kreuzungen und Brüchen, der durch Malerei in der Farbe Blau auf den Himmel und die Transzendenz Gottes hinweist – oder beim roten Antependium, welches an Pfingsten, zur Konfirmation und bei Kirchenfesten aufgedeckt wird, ist ein leuchtend rotes Seidengewebe mit Malerei und Goldstickerei in verschiedenen Stärken bearbeitet. Die plastischen, nach außen ausufernden Formen, wie loderndes Feuer, bringen das Antependium in scheinbare Bewegung.
Georg Moller (1784‑1852), hessischer Oberbaudirektor seit 1810, baut insgesamt u. A. 13 evangelische und 3 katholische Kirchen (z. B. St. Ludwigs -Kuppelkirche in Darmstadt) So genannte Mollersche Landkirchen sind als Antwort auf Barock und Rokoko in einem oft sparsamen und strengen klassizistischen Stil gestaltet.